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Herbsttagung


Der Verband der Reservisten der Bundeswehr, Kreis Mittelfranken West, lud zu seiner Herbsttagung traditionsgemäß nach Bad Windsheim ein. Die Reservistenkameradschaft Bad Windsheim war mit der Durchführung betraut. Das diesjährige Thema befasste sich mit der Rückverlegung des Bundeswehrmaterials aus Afghanistan. Als Gastreferent konnte der stellvetretende Kommandeur der Bundeswehr-Logistikschule in Bremen, Oberst Karl Helmut Geyer gewonnen werden. Zweiter Kreisvorsitzender Fw d.R. Dieter Hummel begrüßte die zahlreichen Besucher. Besonders freute er sich über die Teilnahme des zweiten Bürgemeister von Bad Windsheim, OTL d.R. Rainer Volkert, des Leiter des Kreisverbindungskommandos Neustadt/ Aisch, OTL d.R. Karl Lampe, des Bezirksvorsitzenden, Mj d.R. Reinhard Gernandt, des Kreisvorsitzenden, Sf d.R. Michael Ehrlinger und des Kreisvorsitzenden des Bayrischen Soldatenbundes, Fw d.R. Bernd Finkenberger. Oberst Geyer, zur Zeit auf Urlaub in Großhaslach, war der Einladung nach Bad Windsheim gerne gefolgt. Zum Thema konnte er mittels einer Powerpoint-Präsentation aus erster Hand berichten. Als der Deutsche Bundestag beschloss zum 31.12.2014 den ISAF-Einsatz in Afghanistan zu beenden und dass die Rückführung des Einsatzmaterials zum gleichen Zeitpunkt nach Deutschland durchzuführen ist, begann die notwendige Planung. Diese erfolgte von Januar bis April 2012. Dann stand fest was und wie die Rückführung erfolgen soll. Die Erkundung vor Ort erfolgte von Juli bis Dezember 2012 und ergab dass insgesamt 1200 Fahrzeuge und Material mit einem Fassungsvermögen von 4800 Groß-Container nach Deutschland zurückgeführt werden müssen. 500 nicht militärische Fahrzeuge und das restliche Material sind vor Ort zu verkaufen bzw. zu verwerten. Die Erkundung ergab drei Möglichkeiten für den Rücktransport. Auf dem Landweg per Straße und Schiene über Usbekistan, Kasachstan, Rußland, Ukraine und Polen, auf dem Luft- und Seeweg über die Türkei oder auf dem direkten Luftweg. Das reine Kriegsgerät von den verschiedenen Waffen bis zum Panzer, das Hightechnikmaterial sowie die Munition müssen auf dem direkten Weg, also per Lufttransport zurückgebracht werden. Da die Bundeswehr über keine geeigneten großen Transportflugzeuge verfügt, wurden für den Großtransport seit Beginn des ISAF-Einsatzes von einer Ukrainischen Gesellschaft drei Transportflugzeuge vom Typ Antanov AN 124 dauergemietet. Diese sind in Leipzig stationiert und stehen für die Rückverlegung zur Verfügung. Der Rücktransport per Flugzeug ist der sicherste aber auch der kostspieligste. Ein Hin- und Rückflug schlägt mit 220000 Euro zu Buche. Das Gros der Rückverlegung mit 1020 Fahrzeugen und 3840 Containerladungen erfolgt über den Luft- und Seeweg. Hierzu war es erforderlich einen geeigneten Logistikumschlagplatz mit einem Flugplatz und zugleich einen nahegelegenen Seehafen zu finden. Die in der Türkei am schwarzen Meer gelegene Stadt Trapzon war hierzu bestens geeignet. Die Entfernung vom Flugplatz zum Seehafen beträgt nur 5 Kilometer. In Form einer Auslandsdienststelle sind 250 Soldaten in Trapzon eingesetzt. Für ihre Unterkunft und Verpflegung sorgt ein eignes für diesen Zweck angemietetes Hotel. Die ankommenden Fahrzeuge und Material werden vom Flugplatz auf Lastkraftwagen umgeladen und danach auf "RoRo"- und Containerschiffen zum Seetransport nach Wilhelmshaven verfrachtet. Der preiswerteste Rücktransport, jedoch auch der unsicherste, ist der Straße-Schieneweg. Die Dauer beträgt 5-6 Wochen, dauerte aber auch schon mal 3 Monate. Es kam vor dass unterwegs mal ganze Eisenbahnwagen im Nichts verschwanden. Zur Zeit ist die Rückverlegung mit 80 Prozent erfolgt. Der Bundestag beabsichtigt dass über den 31.12.2014 noch Bundeswehrsoldaten in Afghanistan verbleiben. So werden auch die restlichen Fahrzeuge und das Material dort noch benötigt. Falls der Beschluss jedoch nicht bis Ende Oktober gefallen ist, ist die Bundeswehr in der Lage den Rückverlegungstermin zum 31.12.2014 zu erfüllen. Die restlichen 20 Prozent müssen bis zu einer Entscheidung dann in Trapzon zwischengelagert werden. Nach seinem Vortrag stand Oberst Geyer für spezielle Fragen zu Verfügung. Dieter Hummel bedankte sich für den intersanten und kurzweiligen Vortrag und überreichte Oberst Geyer einen "Sixbag" mit Bad Windsheimer Gerstensaft. Zum Schluß konnte der Kreisvorsitzende Sf d.R. Michael Ehrlinger noch folgende Kameraden für ihre Treue zum Reserbistenveband ehren. Die Ehrenurkunden für 25 Jahre erhielt BezOrgL OTL d.R. Matthias Lucke aus Ansbach, für 40 Jahre die Kameraden Günter Fluhrer aus Oberdachstetten, Werner Meyer aus Ipsheim, Josef Seybold aus Schillingsfürst, Willibald Stengl aus Bruckberg und für 50 Jahre Karl Hanneder aus Ansbach.

Bericht Holger Distler.

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